Implantate sind inzwischen eine beliebte Methode für Zahnersatz. Es werden eine hohe Stabilität und ein fester Sitz für viele Jahre versprochen. Doch wie gut sind Implantate wirklich? Sind sie immer das beste Mittel der Wahl? Welche Risken gibt es und welche Arten von Komplikationen können während der Behandlung und im Nachhinein auftreten?
Die Zahnimplantat Entzündung: Periimplantitis
Ein Zahnimplantat ist ein Fremdkörper. Aus diesem Grund besteht immer auch die geringe Wahrscheinlichkeit einer Periimplantitis. Der Kieferknochen rund um das Implantat wird zunächst unbemerkt abgebaut und das umliegende Gewebe entzündet sich. Dies kann im Anfangsstadium lediglich mit Röntgenaufnahmen vom Zahnarzt festgestellt werden, im fortschreitenden Stadium beginnt sich das Implantat zu lockern, was natürlich auch vom Patienten wahrgenommen werden kann. Die Gründe für eine Periimplantitis und dem damit verbundenen Kieferknochenabbau sind können vielfältig sein. Mangelnde Mundhygiene, eine Fehlbelastung des Implantates, eine schlechte Knochanausgangssituation, ein falscher Winkel, Größe oder mangelndes Gewebe um das Implantat gestalten das anwachsen des Zahnimplantates schwierig und begünstigen ebenso wie Zement oder Essensreste, Entzündungen.
Die Planung und Durchführung der Implantation
Viele dieser Probleme ließen sich jedoch von vorneherein durch eine professionelle Planung und Durchführung der Implantation auschließen. Die Erfahrung, das Geschick und die allgemeine Professionalität des Zahnarztes spielt also eine große Rolle. Aus diesem Grund sollte man auf Implantate im Ausland von unbekannten Ärzten eher verzichten, auch wenn es häufig günstiger ist. Für die gesamte Operation benötigt der Zahnarzt ein hohes Maß an Konzentration und Geschick. Gerade beim Bohren darf kein zu hoher Druck oder zu starke Spannungskräfte aufgebaut werden, da sonst der Kieferknochen Schaden nehmen kann. Hier das richtige Maß zu finden ist allerdings für erfahrene Zahnärzte kaum ein Problem.
Aber auch der Patient selbst kann helfen das Risiko einer Periimplantitis zu verringern schon indem man sich an die Grundlagen gesunder Zahnhygiene und Ernährung hält. Auch die regelmäßigen Kontrolltermine sind wichtig und notwendig um Entzündungen frühzeitig zu erkennen. Auf Grund von Veränderungen im Durchblutungssystem ist etwa das Rauchen problematisch für den Heilvorgang. Zudem können Warnsignale wie Schmerzen, Blutungen und Schwellungen bei einem rauchenden Patienten auf Grund dieser Veränderungen fehlen. Die Entzündung kann dann völlig unbemerkt verlaufen, bis das Implantat zu wackeln beginnt.
Die Substanz des Kieferknochens
Die vorhandenen Knochenverhältnisse im Kieferbereich sind entscheidend für eine gute und problemlose Implantologie. Ist zu wenig Knochensubstanz vorhanden, muss diese aufgebaut werden in dem Knochenersatzmaterial eingebracht wird. Dieser Knochenaufbau dauert eine Weile bevor dann das Zahnimplantat gesetzt werden kann. Demgegenüber kann es jedoch auch hinderlich sein wenn der Knochen zu dicht gewachsen ist. Dann sind weniger Blutgefäße vorhanden und das Implantat heilt durch die verminderte Durchblutung langsamer ein.
Vorerkrankungen und Medikamente
Auch Vorerkrankungen oder die Einnahme von gewissen Medikamenten über eine längere Zeitdauer kann eine Periimplantitis begünstigen. Etwa HIV, Hepatitis, Leukämie, Autoimmunerkrankungen, akute Tumorerkrankungen oder auch Diabetes Mellitus. Hier sollte auf jeden Fall vor der Operation der Zahnarzt über das Leiden bzw. die einzunehmenden Medikamente informiert werden. Möglicherweise ist eine Implantation unter diesen Umständen dann nicht die beste Lösung, sondern es böte sich eine andere Alternative eher an.
Risiken einer Periimplantitis minimieren
Generell gelten auch hier die Regeln einer guten Mundhygiene. Morgens und Abends gründlich die Zähne und das Implantat putzen und eine professionelle Zahnreinigung ca. 2mal im Jahr durchführen lassen. Diese Maßnahmen helfen das sich Bakterien nur schwer ansiedeln können.
Für die Behandlung und Implantation selbst empfiehlt sich ein Spezialist mit Erfahrung und gegebenenfalls auch eine 3D Implantologie. Der Patient sollte Abstand von günstigen Angeboten im Ausland nehmen und die Operation stattdessen bei einem Zahnarzt mit guter Reputation im inland durchführen lassen. Idealerweise sollte dieser auch die Nachsorge und Kontrolle übernehmen, die ebenso wichtig ist um Entzündungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können, falls doch eine auftreten sollte.