Zahnimplantate im Ausland einsetzen lassen

Zahnimplantate im Ausland einsetzen lassen

Günstige Alternative oder großes Risiko?

Zahnimplantate sind eine kostspielige Angelegenheit. Die Implantate allein Kosten in der Regel gut und gerne 2000 Euro und dann kommen noch die Kosten für die Krone bzw. den Zahnersatz hinzu. Die Krankenkasse übernimmt wenn überhaupt nur einen Bruchteil. Deswegen denken viele darüber nach Geld zu sparen und diese Operationen im Ausland durchführen zu lassen. Die Kosten sind hier häufig sehr viel geringer. Doch was taugen diese günstigen Angebote? Sind sie eine echte Alternative? Unter welchen Arbeitbedingungen wird hier gearbeitet? Halten die eingesetzen Implantate genauso gut? Wie gut ausgebildet sind die Zahnärzte? Über Risiken und Nebenwirkungen von Auslands Operationen im Bereich Zahnersatz wollen wir hier Auskunft geben.

Warum ein Implantat im Ausland setzen lassen?

Die Gründe für eine Zahnbehandlung im Ausland sind oft eindeutig: Günstige Preise und verlockende All-Inclusive Pakete. Letztere bieten das ganze Programm, inklusive Anreise, Hotelaufenthalt und individueller Betreuuung. Dazu wird natürlich höchste Qualität und Sicherheit versprochen. Die Webseiten der Anbieter locken zudem mit vielen positiven Erfahrungsberichten von begeisterten Patienten. Doch kann die Qualität von Material und Behandlung tatsächlich der teureren im Heimatland das Wasser reichen? Gleiche Leistung bei deutlich günstigeren Preisen?

Geringere Personalkosten

Diese Angebote stammen oft aus Ungarn, Polen, der Türkei oder sogar Thailand. Hier sind die Personalkosten um ein vielfaches geringer. Der Lohn, die Lohnabgaben wie auch die Kosten für Versicherungen sind in jenen Ländern erheblich geringer. Das gilt nicht nur für Arzthelferinnen, sondern auch für den Zahnarzt, jenen Spezialisten der die Implantation durchführen wird. Die Ausbildung ist in Deutschland kostspielig, daher fallen auch die Honorare entsprechend höher aus. Es lässt sich jedoch nur schwer überprüfen ob der „Spezialist“ im Ausland eine ähnlich gute Ausbildung genossen hat. In jedem Fall wird sein Honorar geringer sein.

Geringere Materialkosten

In Deutschland ist ein großer Anteil der Kosten für das Implantat ist nicht zuletzt den eingesetzen, hochwertigen Materialien geschuldet. Belastbare Schrauben, aufwändige Schrauben und Stecksysteme, das alles kostet viel Geld. Darüber gibt auch der Kostenplan Auskunft. Nicht zuletzt sind die angefertigten Implantate strengen Richtlinien unterworfen, auch die Qualität wird genaustens geprüft. Im Ausland unterliegen Zahnimplantate und Zahnersatz nicht immer solchen strengen Auflagen wie in Deutschland. Durch den Einsatz weniger hochwertiger Schrauben oder mangelnder Kontrollen kann ein günstigerer Preis realisiert werden.

Weniger Vorbereitung und kaum Nachsorge

Auch auf eine umfassende Beratung und genauste Planung wird meistens aus Kostengründen verzichtet, bzw. nur die nötigsten Anwendungen ausgeführt. Der Patient darf hier beispielsweise auch keine 3D Implantologie erwarten. Man erhält einfach nicht die gleiche, individuelle Beratung und gute Planung wie es in einer deutschen Zahnklinik oder Praxis (natürlich auch zulasten der Kosten) der Fall ist. Wie wichtig eine genaue Planung jedoch ist, haben wir bereits in einem anderen Artikel erläutert.

Das eine umfassende Nachsorge durch den gleichen Arzt so gut wie nicht realisierbar ist, ist verständlich wenn die Operation fern der Heimat ausgeführt wird. Da diese nicht Teil der Behandlung ist, können die Kosten weiter gesenkt werden.

Zahnkrone Kosten

Hohe Risiken

Es gibt also mindestens 3 große Risikofaktoren. Es lässt sich nur schwer klären wie viel Erfahrung der „Spezialist“ im Ausland besitzt und ob es sich wirklich um einen Fachmann handelt. Zusammen mit einer unzureichenden Planung, bzw. des fehlen einer umfangreichen, individuellen Planung ist dies ein erster großer Risikofaktor.

Ein zweiter Faktor ist das Material. Das Material des Implantats kann von unzureichender Qualität sein und somit unter Umständen gesundheitliche Schwierigkeiten auslösen beispielsweise durch Unverträglichkeit eine zu geringe Belastbarkeit oder einen schlechten Sitz.

Der letzte Faktor ist die mangelnde Nachsorge. Probleme die sich nach der Implantation ergeben wenn der Patient schon wieder daheim ist müssen dann von einer heimischen Praxis übernommen werden, der nicht am Eingriff beteiligt war und somit die genauen Einzelheiten nicht kennt. Nachbesserungen gestalten sich dann schwieriger und sind kostspielig.

Fazit

Ein schlecht gesetztes Implantat oder der Einsatz mangelhafter Materialien kann gesundheitliche Probleme und hohe Folgekosten verursachen. Zugunsten des Preises fehlt es an individueller Planung und umfassender Nachsorge. Dessen sollte man sich klar werden bevor man auf vermeintliche Schnäppchen und Angebote für Zahntourismus aus dem Ausland hereinfällt.