Titanimplantate
Gefährlich oder nicht?
Seit vielen Jahren wird Titan in der Zahnmedizin eingesetzt. Implantatschrauben aus Titan gelten als gut verträglich, darüber hinaus kann reines Titan keine Allergien verursachen. Titan als Werkstoff ist belastbar, die Schrauben wachsen gut in den Knochen ein und das Material ist vor allem recht günstig. Seit vergleichsweise wenigen Jahren werden Implantate allerdings auch aus anderen Materialien, wie Keramik angefertigt. Man hört von Allergien und Unverträglichkeiten gegen Titanimplantate. Sind diese tatsächlich gefährlich und gesundheitsschädlich? Ist Keramik die bessere Alternative?
Wie erwähnt ist Titan in der Zahnmedizin bzw. Implantologie schon lange Standard und wird millionenfach problemlos eingesetzt. Titan selbst kann keine Allergien hervorrufen. Allergien können jedoch auftreten, wenn das Material mit Partikeln anderer Metalle verunreinigt ist. Beispielsweise kann es vorkommen das minimale Spuren von Nickel oder Zinn im Titanimplantat vorhanden sind. Allergische Reaktionen sind dann möglich, jedoch sehr selten.
Symptome einer Metallallergie äußern sich bereits wenige Stunden oder Tage nach der Operation. Kreislaufprobleme, Atembeschwerden oder Juckreiz kann sich als Überreaktion des Immunsystems gegen einen eigentlich harmlosen Stoff einstellen. In diesem Fall sollte der Patient unbedingt sofort den Zahnarzt aufsuchen.
Besteht beim Patienten eine Metallallergie von dieser weiß, sollte man sicherheitshalber gleich auf Metallimplantate verzichten und beispielsweise Keramikimplantate nutzen.
Unverträglichkeiten gegen das Implantat im Allgemeinen kann es natürlich auch geben. Hier ist das Material in erster Linie unerheblich, die Entzündung kommt auf Grund des Fremdkörpers, des Implantats zu Stande. Alle Titanimplantate geben im Verlauf des Lebens Titanoxid Partikel an den Körper ab. In der Regel ist dies unproblematisch, im ungünstigsten Fall kann dies jedoch eine Entzündung hervorrufen. Im Unterschied zur Allergie sind die Symptome allerdings eher schleichend und unspezifisch. Müdigkeit, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein sind nur einige der möglichen Beschwerden die sich bei einer Unverträglichkeit über einen langen Zeitraum einstellen können.
Wer sich unsicher ist ob eine Metallallergie besteht oder das Risiko von Unverträglichkeiten gegen Metall minimieren will, kann Keramik Zahnimplantate nutzen. Diese rufen keine Allergien und Unverträglichkeiten hervor. Sie haben jedoch nicht nur Vorteile sondern auch ihre Nachteile. Sie sind teurer als Titanimplantate, benötigen mehr Zeit zum einwachsen im Kieferknochen und abheilen und sind eher bruchanfällig im Vergleich zu Titanimplantaten.
Wer seit Jahren ein problemlos ein Titanimplantat nutzt, braucht nicht verunsichert zu sein. Zahnimplantate aus Titan sind ungefährlich und werden auf Grund ihrer guten Eigenschaften auch nach wie vor sehr häufig in der Zahnmedizin eingesetzt. Die Vorteile in der Implantation sprechen für sich. Allergien oder Unverträglichkeiten sind selten.
Weiß man jedoch von vorneherein von einer Allergie gegen Nickel oder Zinn, ist man mit einem Keramikimplantat möglicherweise besser beraten. Auch dann wenn man das Risiko für Unverträglichkeiten minimieren möchte, ist Keramik die bessere Wahl.
Kommt es tatsächlich zu einer allergischen Reaktion gegen das Zahnimplantat, merkt der Patient dies häufig schon Stunden nach der OP. Hier hilft dann leider nur das wieder entfernen des Titanimplantats vom Zahnarzt und der Wechsel auf ein Keramikimplantat. Dies kann sehr ärgerlich sein, vor allem dann wenn die Operation ansonsten gut verlaufen ist und schon Zahnersatz auf dem Implantat angebracht wurde.