Prothesen Kosten
Wie teuer ist eine Zahnprothese?
Wenn mehrere Zähne für immer verloren gehen, helfen oft nur noch Zahnprothesen. Da der Zahnersatz aber teuer werden kann, gibt es einige Dinge zu Berücksichtigen. Es gibt viele Arten von Zahnersatz und die Krankenkassen übernehmen häufig nur einen Festzuschuss. Hier erfahren Sie alles über Prothesen Kosten, Zuschüsse durch die Krankenkasse und den Eigenanteil.
Generell wird zwischen 2 Prothesen Arten unterschieden. Den Vollprothesen und den Teilprothesen. Letztere gibt es als Klammerprothesen und Teleskopprothesen.
Vollprothesen kommen zum Einsatz wenn beim Patient gar keine Zähne mehr vorhanden sind und ersetzen das komplette Gebiss. Bei Teilprothesen wird der Restzahnbestand weiter genutzt und nur einige fehlenden Zähne ersetzt.
Die Kosten setzen sich aus Zahnarzt Honorar, Herstellungskosten und Materialkosten zusammen. Der Zahnarzt benötigt Zeit für die Planung und Behandlung. Je nach Prothesenart muss auch einiges an Vorarbeit geleistet werden, bevor die Prothese eingesetzt werden kann. Bei einer Vollprothese muss beispielsweise ein umfassender und genauer Abdruck genommen werden und bei Teleskopprothesen müssen die Zähne angeschliffen werden. All dies ist unterschiedlich Aufwändig, kostet Zeit und ist je nach Honorar des Zahnarztes entsprechend teuer.
Die Herstellungskosten sind in der Regel der größte Posten. Je aufwändiger die Zahnprothese, desto höher sind auch die Kosten für die Herstellung. Statt Herstellungskosten wird meistens auch der Begriff Laborkosten verwendet, da die Prothese im Labor individuell angefertigt wird. Dabei ist zu beachten das eine Vollprothese unter Umständen sogar einfacher anzufertigen ist als eine Teilprothese und die Kosten für diese dementsprechend günstiger ausfallen können als für eine Prothese die nur einen Teil der Zähne ersetzt. Zu guter Letzt spielt auch das Material eine Rolle für die Kosten. Dazu zählt nicht nur das eingesetzte Material für die Herstellung der Prothese, sondern auch Abformmaterial beim Zahnarzt, etc.
Vollprothesen sind tatsächlich die günstigste Prothesenart bei den herausnehmbaren Prothesen. Geringe Laborkosten dank relativ einfacher Anfertigung und günstige Materialien wie Kunststoff drücken den Preis. Darüber hinaus zählt eine Vollprothese als Regelversorgung der Krankenkassen und das Zahnarzthonorar wird kassenrechtlich festgelegt abgerechnet. Das bedeutet das dem Zahnarzt bei der Honorargestaltung Grenzen gesetzt sind. So kostet die Vollprothese für einen Kiefer zwischen 500 und 850 Euro. Der Festzuschuss der Krankenkasse beträgt 330 bis 435 Euro. Prothesen für den Unterkiefer sind in der Regel teurer als für den Oberkiefer, weil die Herstellung schwieriger ist bzw. es aufwändiger ist dafür zu sorgen das sie fest und perfekt im Unterkiefer sitzt.
Teleskopprothesen sind bedeutend aufwändiger und damit auch teurer. Da sie nicht teil der Regelversorgung sind, erhält man nur einen Festzuschuss in Höhe der Regelversorgung. Die Prothesen kosten bis 700 Euro, dabei sind aber die Kronen noch nicht inbegriffen. Je nach Material der Zahnkrone zahlt man pro Krone nochmal 800 bis 1050 Euro dazu. Je nach Anzahl der nötigen Zahnkronen kommen hier schnell kosten von 5000 Euro oder mehr zu Stande. Für diesen hohen Preis bekommt man allerdings auch den besten herausnehmbaren Zahnersatz der möglich ist. Die Zahnprothesen sitzen besser, sind stabiler, schonen die Restzähne da die Belastung gleichmäßiger verteilt wird und sehen dazu noch ästhetischer aus. Noch sicherer wird es nur mit Implantaten.
Klammerprothesen werden mit Gussklammern verankert und sind entsprechend aufwändig in der Herstellung. Sie werden eingesetzt wenn nur einige Zähne fehlen, aber eine Brücke nicht verwendet werden kann. Im Vergleich zu Teleskopprothesen sind sie allerdings Teil der Regelversorgung. Hier belaufen sich die Kosten auf 600 bis 900 Euro für die Prothese, wobei man mit einem Zuschuss der Krankenkasse von 340 bis 440 Euro rechnen kann.
Wie bereits erwähnt sind nur Vollprothesen und Klammerprothesen Teil der Standard Versorgung der Krankenkassen: Vollprothesen werden dann eingesetzt wenn ein Kiefer komplett zahnlos ist. Fehlen mehr als vier Zähne, sind Klammerprothesen vorgesehen.
Entscheidet der Patient sich für eine andere Prothesenart erhält man nur den Festzuschuss welchen die Regelversorgung abdeckt. Sie sind nicht Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen. Ob Teleskop Prothesen ihr Geld wert sind muss jeder für sich entscheiden, der Patient erhält damit auf jeden Fall den bestmöglichen herausnehmbaren Zahnersatz. Wenn es nicht herausnehmbar sein muss, sind Zahnimplantate auch eine gute Wahl.
Wie bei allen zahnmedizinischen Eingriffen kann es hier helfen eine Zahnzusatzversicherung zu besitzen. Der Versicherte wird hier gegebenenfalls mehr bezuschusst. Außerdem ist ein regelmäßig geführtes Bonusheft immer sinnvoll, dadurch kann man bis zu 30% mehr Zuschuss der Krankenkasse für Zahnprothesen erhalten.
Wer noch mehr Einsparen möchte, sollte die Regelversorgung wählen und auf kostspielige Materialien wie Gold oder Keramik für den Zahnersatz verzichten. Auch lohnt es sich die Zahnarztkosten und Laborkosten zu vergleichen und sich einen Kostenplan aufstellen zu lassen.