Parodontitis
Was ist Parodontitis / Parodontose?
Parodontitis oder auch Parodontose bezeichnet Entzündungen am Zahnfleisch und im Zahnhalteapparat. Werden diese Entzündungen nicht bemerkt oder aus anderen Gründen (Angst vor dem Zahnarzt z.B.) nicht behandelt kann es im schlimmsten Fall zu Zahnverlust kommen. Falls der schlimmste Fall eintritt: Welcher Zahnersatz ist bei Parodontose geeignet?
Die Ursachen einer Parodontitis sind unterschiedlich, haben aber im häufigsten Fall mit mangelnder Mundhygiene zu tun. Auch Rauchen, genau wie unregelmäßiges oder gar kein Zähneputzen sind einige Faktoren, doch auch Erkrankungen des Stoffwechsels wie Diabetes, hohe Blutfettwerte oder Übergewicht begünstigen die Entstehung von Zahnfleisch Entzündungen. Erfolgt keine Parodontitisbehandlung greift die Entzündung langfristig den Kieferknochen an. Dieser wird abgebaut wodurch sich Zähne lösen können, bzw. nicht mehr richtig gehalten werden. Die Zähne wackeln und es droht Zahnverlust.
Ist der Zahn erst verloren, ist es wichtig das schnell für Zahnersatz gesorgt wird. Nicht nur aus ästhetischen und funktionalen Gründen ist dies wichtig, sondern auch um Knochenabbau vorzubeugen. Durch das Kauen ernährt sich der Kieferknochen durch die dabei entstehenden Druck- und Zugkräfte. Ist dies nicht mehr möglich, ist Knochenschwund die Folge. Der Gang zum Zahnarzt ist deswegen absolut dringlich!
Natürlich wäre es idealer bereits vor dem Verlust des Zahnes eine Parodontitisbehandlung beim Zahnarzt durchzuführen. Dadurch könnte auch der vollständige Verlust des Zahnes verhindert werden. Im Frühstadium kann eine Parodontose bereits während einer professionellen Zahnreinigung erkannt, oder vorgebeugt werden. Hier werden die Zahnfleischtaschen gemessen und die Zahnhälse auf Defekte überprüft.
Doch auch wenn der Zahn schon verloren ist, eine umfassende Therapie der Parodontose ist sinnvoll bevor neuer Zahnersatz eingesetzt wird. Während der Behandlung überprüft der Zahnarzt den Mund auch auf Karies. Zudem wird zu Beginn ein Parodontitis-Plan aufgestellt, der von der Krankenkasse genehmigt werden muss. Die Genehmigung setzt die Motivation des Patienten zu einer besseren und aktiven Mundhygiene voraus, anderenfalls werden die Kosten nicht von Krankenkasse übernommen. Der Parodontose Plan beinhaltet alle Maßnahmen die der Zahnarzt für eine Sanierung des Mundraumes vorsieht, weshalb auch eine Messung des Plaque-Befalls dazu gehört. Wird der Plan von der Krankenkasse bewilligt beginnt die Therapie. Der Mund wird von Bakterien gereinigt, dazu gehört nicht nur ggfs. eine Kariesbehandlung sondern auch die verabreichung von Antibiotiker um die Gesamtzahl der Bakterien weiter zu verringern. Das Zahnfleisch und die Zahnhälse werden wie bei einer professionellen Zahnreinigung gesäubert.
Ist das Zahnfleisch abgeheilt und die Parodontose weitgehend beseitigt, wird die Stelle für den Zahnersatz abgeformt. Auch nach dem Einsatz von Brücke oder Implantat mit Krone ist die Parodontose Behandlung noch nicht abgeschlossen. Es folgen weitere Prophylaxe Sitzungen um die regelmäßige Mundhygiene zu überprüfen und mit professioneller Zahnreinigung zu unterstützen und einer neuerlichen Parodontitis vorzubeugen.
Je nach Art und Stärke der Zahnbeschädigung wie auch Anzahl der verlorenen Zähne und Zustand der Restzähne können unterschiedliche Arten von Zahnersatz zur Anwendung kommen. Es handelt sich dabei immer um individuelle Lösungen über die der Zahnarzt den Patienten genauer beraten kann. Bei nur leicht lockeren Zähnen oder einem einzelnen verlorenen Zahn, geringen Schädigungen am Knochen sind meistens Zahnbrücken oder Implantate gut geeignet um Lücken zu schließen. Bei einem sehr stark beschädigten Gebiss ist meistens herausnehmbarer Zahnersatz wie eine Prothese die beste Lösung.