Zahnimplantation
Was ist eine Zahnimplantation und wie läuft sie ab?
Eine Implantation ist eine Behandlung bei der ein Zahnimplantat in den Kieferknochen eingesetzt wird. Der komplette Ablauf besteht aus dem freilegen des Kieferknochens an der Stelle an der das Zahnimplantat vorgesehen ist, dem exakten Bohren in den Kieferknochen und dem einschrauben des Implantates in das Bohrloch.
Nachdem das Implantat gesetzt wurde und abgeheilt ist, kann es mit einer Zahnkrone oder Brücke besetz werden. Das abheilen dauert im Regelfall einige Wochen bis hin zu wenigen Monaten.
Die Behandlung geschieht in der Regel unter örtlicher Betäubung, aber auch eine Vollnarkose ist unter Umständen möglich.
Die Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Vorbesprechung und Voruntersuchung beim Zahnarzt. Hierbei wird zunächst geklärt welche Art von Zahnersatz und welches Material vom Patienten gewünscht wird, bzw. was möglich ist. Die Anzahl der notwendigen Zahnimplantate, die Alternativen wie herausnehmbare Prothesen, all dies wird erläutert. Bei der Untersuchung wird auch festgestellt ob der Kieferknochen geeignet ist ein Implantat zu tragen, oder ob gegebenenfalls Knochenaufbau im Kiefer notwendig ist. Dabei ist es vor allem wichtig das keine Entzündungen der Zähne, des Zahnfleisches oder Kieferknochens vorliegen. Ansonsten müssen diese vorher behandelt werden. Auch wenn bestimmte Medikamente eingenommen werden oder eine Vollnarkose gewünscht wird, sollte dies jetzt dem Zahnarzt mitgeteilt werden.
Danach beginnt die Planung des Implantates. Hierfür wird immer häufiger die 3D Implantologie genutzt, da diese genauer ist und bessere Ergebnisse liefert. Die Risiken das bei der Operation Nervenbahnen verletzt werden oder der Knochen an der geplanten Stelle nicht dick genug ist kann damit nahezu ausgeschlossen werden.
Im Anschluss erstellt der Zahnarzt einen Kostenplan bzw. Heilplan damit sich der Patient einen ersten Überblick über die Kosten verschaffen kann. Dies ist auch sinnvoll um die Kosten unterschiedlicher Zahnärzte zu vergleichen. Wichtig ist zu erwähnen das die Krankenkasse nur den Zahnersatz bezuschusst, der auf den Implantaten getragen wird. Nicht aber die Zahnimplantate selbst. Für die erhöhten Kosten erhält man allerdings den sichersten und ästhetischsten Zahnersatz der einem natürlichen Zahn am nächsten kommt. Entscheidet man sich für die Operation wird ein Abdruck vom Gebiss genommen und damit vom Zahnarzt eine Bohrschablone hergestellt.
Nachdem der Mund mit einer desinfizierenden Lösung ausgespült wurde, kommt meist die örtliche Betäubung zum Einsatz. Bei zu viel Angst oder Würgereiz ist bisweilen auch die Operation unter Vollnarkose möglich. Wenn dies vom Patienten gewünscht wird, sollte es allerdings schon bei der Vorbesprechung dem Zahnarzt mitgeteilt werden, denn nicht immer ist man dafür geeignet.
Wenn die örtliche Betäubung einsetzt, wird mit einem Skalpell das Zahnfleisch geöffnet und der Kieferknochen freigelegt. Mittels einer Bohrschablone die vom Zahnarzt nach dem Planungsschritt angefertigt wurde weiß der Zahnarzt exakt wo nun gebohrt werden muss. Beim Bohren verspürt der Patient keine Schmerzen, da der Kieferknochen und das Zahnfleisch betäubt ist. Man spürt lediglich die Vibration des Bohrers. Wurde mit aufsteigend größeren Bohrern genug Raum für das Implantat im Kieferknochen geschaffen, wird das Implantat eingeschraubt. Damit dieses besser wie eine künstliche Zahnwurzel im Kieferknochen einheilt, wird es mit einer Art Deckel verschlossen, der auf das Implantat geschraubt wird.
Dieser Eingriff ist oft unproblematischer als man sich ihn als Patient vorstellt. Für ein einzelnes Implantat kann der Eingriff schon nach 15-20 Minuten erfolgreich abgeschlossen sein. Werden mehrere Zahnimplantate eingesetzt, dauert es natürlich entsprechend länger.
Je nachdem ob eine offene Einheilung geplant wurde oder nicht, wird das Zahnfleisch nun über dem Zahnimplantat genäht. Bei der offenen Einheilung wird ein Zahnfleischformer auf das Implantat gesetzt der die Wunde überdeckt, hier wird nicht genäht. Welche Variante angewandt wird je nach Patient individuell vom Zahnarzt entschieden.
Nach der Operation ist eine ordentliche Mundhygiene unerlässlich damit die Wunde gut heilen kann und das Risiko für Infektionen minimiert wird. Mundspülungen die desinfizieren und regelmäßige Kontrollen vom Zahnarzt sind in der Heilphase Pflicht. Rauchen, Alkohol und Kaffee sind zunächst untersagt. Auch großen Anstrengungen sollte man sich in dieser Phase nicht aussetzen. Um Entzündungen vorzubeugen wird gelegentlich vom Zahnarzt auch Antibiotikum verschrieben.
Nach der Heilungszeit die einige Wochen bis zu wenigen Monaten dauern kann, wird der Zahnersatz eingesetzt. Dafür wird der Deckel vom Implantat entfernt und gegen ein Zwischenstück getauscht auf dem dann der Zahnersatz, die Zahnkrone aus dem gewünschten Material befestigt wird. Um an den Deckel zu gelangen ist es notwendig das Zahnfleisch mit einem kleinen Schnitt an der Stelle wieder zu öffnen. Im Anschluss wird der Zahnersatz auf dem Zwischenstück stabil festgeklebt oder zementiert.