All-On-4

All-On-4: Schneller und bezahlbarer Zahnersatz für den ganzen Kiefer

Neue Zähne zu günstigen Preisen? Das verspricht das All-On-4 Behandlungskonzept.

Müssen alle Zähne ersetzt werden, also der gesamte Kiefer, werden häufig Zahnimplantate als Brückenpfeiler eingesetzt. Für den Unterkiefer sind hierbei 6 Zahnimplantate der Standard, für den Oberkiefer 8. Mit der All-On-4 Behandlung sollen lediglich 4 Implantate je Kiefer ausreichen.

Durch diese Verringerung der benötigten Implantate sinkt auch der Preis für die gesamte Behandlung, bzw. den Zahnersatz deutlich. Schließlich sind die Implantate der teuerste Faktor. Doch neben weniger notwendigen Zahnimplantaten verspricht die All-on-4 Methode auch noch andere Vorteile. Sie kann etwa auch angewandt werden, wenn der Kieferknochen sehr dünn oder schmal ist. Ein Knochenaufbau ist nicht notwendig. Zudem erhält man direkt nach der Operation bereits eine provisorische Zahnbrücke, die in der Einheilzeit der Implantate getragen wird. Der Patient braucht also nicht lange auf den Zahnersatz warten, sondern kann teilweise noch am selben Tag provisorischen Zahnersatz nutzen.

Ablauf der Behandlung

Zunächst werden die Implantate und der Zahnersatz geplant, etwa mittels der 3D Implantologie. Es wird ein dreidimensionales Röntgenbild erstellt und der Kiefer somit in 3D abgeformt. Mit dieser Abformung können die genauen Positionen für die Zahnimplantate in einer Software festgelegt werden.

Am Tag der Operation werden dann gegebenenfalls noch vorhandene defekte Zähne gezogen und mit einer auf Basis der Planung angefertigten Schablone die Implantate gesetzt. Daran anschließend wird die provisorische Brücke auf den Zahnimplantaten befestigt. Dies ist der generelle Ablauf der All-on-4 Behandlung.

Was sind die Vor- und Nachteile von All-On-4?

Einige Zahnärzte stehen der Methode kritisch gegenüber. Es gibt keine Langzeiterfahrung, da sie noch sehr neu ist. Bislang waren 6 bzw. 8 Implantate pro Kiefer der Standard für sicheren Halt. Auch von einer sofortigen Belastung wurde abgeraten, denn dies kann zu Problemen führen. Wird die provisorische Brücke nicht täglich gründlich gereinigt, kann eine Periimplantits und damit der Verlust der Zahnimplantate drohen.

Als klare Vorteile sind vor allem die geringeren Kosten durch weniger notwendige Implantate zu nennen. Auch das man keine lange Wartezeit für den Zahnersatz in Kauf nehmen muss, ist ein gewichtiger Vorteil. Die gesamte Behandlung ist an einem Tag möglich und sie ist auch für Patienten mit wenig Knochensubstanz geeignet. Ein Knochenaufbau ist nicht notwendig.

Wie hoch sind die Kosten?

Je nach Honorar des Zahnarztes, der Kosten für die Zahnimplantate und des aufgeschraubten Zahnersatzes liegen die Gesamtkosten für neue Zähne via All-On-4 bei 8000 bis 15.000 Euro pro Kiefer. Wie bei allen Implantaten gilt, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen, sondern lediglich für den aufgeschraubten Zahnersatz einen Festzuschuss leisten. Bei Privatversicherungen oder Zahnzusatzversicherung sieht dies unter Umständen anders aus und die Kosten werden teilweise übernommen, oder sogar gänzlich erstattet. Vergleichen und Informieren lohnt sich also.

Zahnprothese

Fazit – Für wen ist All-On-4 die richtige Methode?

Für Patienten welchen bisher der Aufwand zu groß und die Kosten zu hoch waren, für den könnte das All-On-Four Konzept das Richtige sein. Insbesondere wenn wenig Kieferknochen vorhanden ist und man sofort Zahnersatz bekommen möchte. Es fehlen zwar Langzeitstudien, aber generell wird eine gute Haltbarkeit vorausgesagt. Es ist sogar möglich das in naher Zukunft die All-on-4 Methode zum Standard wird.

Für Risikopatienten bezüglich Zahnentzündungen, ist diese Methode jedoch häufig nicht geeignet, da durch die Sofortbelastung Probleme wie z.B. eine Periimplantitis auftreten können. Auch ist eine ausgezeichnete Mundhygiene und das tägliche reinigen der Brücke absolut Pflicht.