Was sind die besten Hustenstiller und was hilft wirklich?
In der kalten Jahreszeit sind starke Abwehrkräfte gefragt, damit man die stets wiederkehrenden Grippewellen unbeschadet übersteht. Erwischt man doch eine Erkältung können mehrere Maßnahmen getroffen werden, um die Beschwerden zu lindern. Letztendlich läuft eine klassische Erkältung immer nach demselben Muster ab: erst macht sie sich nur durch einen leichten Schnupfen bemerkbar; manchmal folgen Fiber mit Kopf- und Gliederschmerzen. Was hartnäckig bis zur Ausheilung zurückbleibt ist der Husten – auch wenn die Verschleimung im Rachenraum längst überwunden ist. Die Folgen sind schreckliche Halsschmerzen, Heiserkeit und unangenehme Hustenanfälle. Dieser Artikel soll als kleine Übersicht über verschiedene Arten von Hustenstillern dienen. Dabei werden nicht nur geläufige Arzneimittel aus der Apotheke aufgeführt, sondern auch effektive Hausmittel, die sich bereits bei mehreren Generationen bewährt haben.
Was sind Hustenstiller und worin unterscheiden sie sich?
Hustenstiller sind Mittel, die quälenden Husten wirksam unterdrücken sollen. Diese werden gerade zur Nacht gern eingenommen, damit der Husten nachlässt und ein erholsamer Schlaf möglich ist. Je nach Stärke der Beschwerden können Hustenstiller in mehrere Sorten unterschieden werden. Für einen leichten Husten reichen meist Hausmittel wie z. B. warme Milch mit Honig völlig aus. Bei stärkerem Husten bietet die Apotheke ein breites Sortiment an rezeptfreien Präparaten an, die kaum Nebenwirkungen haben. Dabei kann es sich sowohl um leichte chemische Präparate als auch um pflanzliche Mittel handeln. Diese werden wiederum in verschiedenen Darreichungsformen angeboten. So können z. B. Hustensäfte, Lutschpastillen oder Tropfen frei erworben werden. Anders verhält es sich bei Präparaten, die bei sehr starkem Husten helfen sollen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Tropfen mit Mono-Codein, die aufgrund der möglichen Nebenwirkungen vom Arzt verordnet werden müssen.
Die besten Hausmittel gegen Husten
Sanfte Hausmittel waren schon immer eine beliebte Alternative zur Schulmedizin. Dies gilt auch bei Hustenstillern. Nachfolgend haben wir die besten Hausmittel aufgelistet, die einen leichten Husten lindern.
– Zwiebelsirup: Das wohl älteste Hausmittel ist die Zwiebel, denn sie ist seit je her für alle erreichbar. Trotz des sehr gewöhnungsbedürftigen Geschmacks der gesüßten Zwiebel lohnt es sich, die Flüssigkeit komplett auszulöffeln. Die enthaltenen ätherischen Öle lindern Halsschmerzen und beugen neuen Hustenattacken vor. Daher sollte der Sirup kurz vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Sofern brauner Zucker verfügbar ist sollte er hiermit erstellt werden. Dafür muss die Zwiebel sehr klein geschnitten und gemeinsam mit dem Zucker aufgekocht werden. Sobald die Flüssigkeit abgekühlt ist durch ein Küchensieb streichen. Der gewonnene Sirup kann nun langsam eingenommen werden.
– Heiße Milch mit Honig: Ein weiterer Klassiker aus Omas Küche ist eine große Tasse Milch mit Honig vor dem schlafen. Allerdings muss unbedingt beachtet werden, dass Milch den Husten mit Auswurf eher verschlimmert. Daher sollte er nur abends bzw. bei trockenem Husten (ohne Auswurf) eingenommen werden. Kleiner Tipp für ruhige Nächte: Lassen Sie vor dem schlafen einen Teelöffel Honig langsam im Mund schmelzen.
– Ätherischen Wasserdampf inhalieren: Eingeatmeter Dampf befördert wohltuende Wärme in die Bronchen und hat daher nicht nur eine hustenstillende, sondern auch eine schleimlösende Wirkung. Daher sollten Sie morgens und über den Tag mehrmals zur Gesichtssauna greifen, die sehr unkompliziert hergerichtet werden kann. Sie benötigen lediglich einen Wasserkocher, eine mittelgroße hitzebeständige Schüssel, Leitungswasser und ein großes Handtuch. Für die Beimischung von ätherischen Ölen können Sie einfach auf einige Beutel Kamillentee zurückgreifen. Kochen Sie als erstes etwa ½ Liter Wasser auf und geben Sie es in die Schüssel. Legen Sie den Tee in das Wasser und lassen Sie ihn ziehen. Setzen Sie sich nun bequem vor das leicht abgekühlte Kamillenwasser, beugen Sie sich mit einem gewissen Sicherheitsabstand darüber und legen Sie das Handtuch so über den Kopf, dass der Dampf nicht entweichen kann. Versuchen Sie so lange wie möglich unter dem Handtuch zu bleiben, damit das Wasser nicht auskühlt. Wiederholen Sie dies beliebig oft.
– Viel trinken: Um zu verhindern, dass die angegriffenen Schleimhäute weiter austrocknen besteht eines der antiksten Hausmittel der Welt darin, viel warme Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Generell ist jeder Tee willkommen, der gern getrunken wird. Allerdings gibt es auch explizit hustenlindernde Tees in der Drogerie oder Apotheke, die als „Husten- und Bronchialtee“ beworben werden. Das darin enthaltene Spitzwegerichkraut wirkt Reizhusten entgegen und eignet sich ebenfalls für die Einnahme kurz vor dem Zubettgehen.
Rezeptfreie Hustenstiller
Bleibt der Husten hartnäckig erhält man in der Apotheke rezeptfreie Hustenstiller. Sie haben zwar meist chemische Wirkstoffe, sind aber dennoch arm an Nebenwirkungen. Die Darreichungsformen variieren dabei, sodass von Hustenbonbons über Sirup und Pastillen alles vertreten ist. Nachfolgend haben wir für Sie eine Übersicht der wichtigsten Wirkstoffe in Hustenstillern aufgelistet. Obwohl sie sehr wenige Nebenwirkungen haben sollten sie nur über einen kurzen Zeitraum angewendet werden. Wenn der Husten trotz der Einnahme rezeptfreier Präparate sich nach einer Woche nicht bessert ist der Gang zum Arzt unumgänglich.
– Beim Wirkstoff „Dextromethorphan“ (DMP) handelt es sich um ein Mittel, welches das Nervensystem beeinflusst. Der Wirkmechanismus unterdrückt den Hustenreiz im Gehirn und sorgt dafür, dass die Betroffenen nur noch produktiven Husten (zum abhusten von Schleim) haben. Trockener Reizhusten wird unterdrückt. Da der Wirkstoff direkten Einfluss auf das Nervensystem ausübt muss für die richtige Dosierung unbedingt die Packungsbeilage genau durchgelesen werden, denn falsch dosiert kann es zu einer erhöhten Müdigkeit und zu Schwindelanfällen führen. Dextromethorphan ist unter anderem in Hustenpastillen bzw. Hustensirup mit Honig (beides von WICK) vertreten. Ebenso gibt es Pastillen, die Dextromethorphan enthalten (Silomat DMP mit Honig). DMP hat sich im Öko-Test als wirksamstes Hustenmittel erwiesen.
– Ein weiterer Wirkstoff mit direktem Einfluss auf das Nervensystem ist „Pentoxyverin“. Obwohl es im Gegensatz zum Dextromethorphan nur in seltenen Fällen zu Erschöpfungszuständen und Schläfrigkeit führt sollte es aufgrund von möglichen Magen-Darm-Beschwerden moderat angewandt werden. Für die richtige Dosierung empfiehlt sich die Nachfrage in der Apotheke. Dass der Husten im Gehirn sediert wird lässt sich auch aus dem Handelsnamen eines Präparats ableiten: Sedotussin Hustentropfen. Aber auch der Hustensaft und die Hustentropfen von Silomat enthalten diesen Wirkstoff.
– Der dritte Wirkstoff, den wir in dieser Übersicht präsentieren, hat keinen Einfluss auf das Nervensystem. „Benproperinphosphat“ hemmt den Hustenreiz direkt in der Lunge. Die Atmung wird im Gegensatz zu den ersten beiden Präparaten angeregt. Dadurch ist das Präparat ab dem 7. Lebensjahr zugelassen. Ein Beispiel für Hustenstiller, die auf diesen Wirkstoff basieren, sind Tussafug Tabletten.
– Speichelfördernde Präparate wie GeloRevoice (Lutschpastillen) sind besonders schonend, da die enthaltenen Wirkstoffe lediglich für die Befeuchtung der gereizten Atemwege fördern. Sie werden in den Mund gelegt und zergehen langsam auf der Zunge. Dabei entsteht eine geleeartige Flüssigkeit, die den Speichelfluss anregt. Die Flüssigkeit legt sich dann wie ein Schutzmantel um die Atemwege. Somit schützt es vor Austrocknung und beugt Reizhusten vor.
– Ein Klassiker unter den natürlichen Präparaten ist Prospan. Die Extrakte des Efeublatts wirken nicht nur hustenlindernd, sondern auch leicht entzündungshemmend. Prospan löst festes Sekret, sodass heftige Hustenreize deutlich gemildert werden können.
Rezeptpflichtige Hustenstiller
Bei extremen Hustenanfällen, die mit Schmerzen in den Bronchen und anhaltender Schlaflosigkeit verbunden sind, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Dieser kann stärkere und dennoch gut verträgliche Hustenstiller verschreiben, damit Sie wieder richtig durchschlafen können. Diese verschreibungspflichtigen Arzneimittel basieren meist auf den Wirkstoff „Codein“. Der Grund für die Verschreibungspflicht ergibt sich aus der chemischen Struktur, die der von Opium ähnelt. Im Gegensatz zum Opium verursacht Codein allerdings keine Abhängigkeit, daher können sie bei Bedarf eingenommen werden. Auch Codein beeinflusst das Nervensystem und unterdrückt den Hustenreiz im Gehirn. Um den Husten zu stillen wird die Atemtätigkeit durch das Präparat eher eingedämmt. Dadurch eignet sich das Mittel nicht, wenn die Betroffenen auch an Asthma leiden und ohnehin Atemschwierigkeiten haben. Hustenstiller mit dem Wirkstoff Codein finden sich beispielsweise in den Bronchicum Mono Codein Tropfen.
Zusammenfassung
Es gibt zahlreiche Methoden, um lästigen Reizhusten zu stillen. Je nach Schwere des Hustens steht zwischen schonenden Hausmitteln und chemischen Präparaten eine ganze Bandbreite an effektiven Hustenstillern zur Wahl. Wichtig ist, dass vor der Einnahme bzw. der Verschreibung bestehende Vorerkrankungen ausgeschlossen werden. Beim Codein ist der Ausschluss von Asthma von besonderer Bedeutung. Dahingegen ist gerade bei Hustensirup auf einen bestehenden Diabetes zu achten, da diese häufig besonders zuckerhaltig sind. Während für Kinder höchstens auf pflanzliche Mittel zurückgegriffen werden sollte hat sich für Erwachsene der Wirkstoff DMP als besonders effektiver Hustenstiller erwiesen.